Letztes mal *klick* schrieb ich darüber was ich am Hausfrau sein hasse. Heute will ich darüber schreiben was ich daran Liebe und warum ich nicht mehr in meinem Leben haben will.
Für mich war schon immer klar das ich entweder Mutter werde oder Karriere mache. Beides zusammen lässt sich in meinen Augen nicht vereinbaren. Eines von beiden muss zwangsläufig zurück gestellt werden solange der Tag nur 24 Stunden hat. Insgeheim wollte ich aber immer nur Mutter werden, Karriere war eher mein Plan B.
Mein größtes Vorbild war Brie van de Camp von desperate housewives. In den späteren Staffeln machte sie zwar doch noch Karriere aber da gefiel sie mir auch nicht mehr so gut. Diese Perfektion als Hausfrau faszinierte mich viel mehr. In der heutigen Zeit gibt es kaum noch Frauen die noch eine solche Haushaltsführung beherrschen. Die „Hausfrauen Tugenden“ haben mich schon als kleines Kind fasziniert. Ich lernte im Kindergarten Alter schon Stricken und häkeln, meine Wahlfächer waren stets Hauswirtschaft und Textilunterricht und auch meine Freizeit verbrachte ich gerne mit Handarbeit und backen. Hausfrauen faszinierten mich sofern es nicht solche Kaffee Tanten auf dem Spielplatz waren sondern leidenschaftliche Hausfrauen.
Dabei wird doch so gerne darüber geredet wie leicht es Hausfrauen haben und trotzdem sind die wenigsten wirklich gute Hausfrauen. Ich bin bislang nicht mal virtuell einer Hausfrau begegnet die meinen Ansprüchen genügt und auch ich bin mit meiner Arbeit noch immer unzufrieden. Ich will mich als Hausfrau perfektionieren und dieses Ziel ist auch meine Erfüllung.
Wenn ich zehn Gäste habe und die beiden Torten, der Kuchen und die Tafel perfekt sind, bin ich glücklich. Wenn ich an einem Tag mein Routine Putzprogramm plus Ofen, Kühlschrank o.ä schaffe und trotzdem noch zwei Stunden meinen Kindern widmen konnte, ist das ein perfekter Tag der mich am Abend glücklich sein lässt.
Wenn ich etwas mache, will ich perfekt darin werden und jeder Schritt näher an diese Perfektion erfüllt mich. Natürlich könnte ich diese Erfüllung auch in einem Job finden aber ich will neue Maßstäbe setzen. Bei der Arbeit ist es ein nahezu endloser Aufstieg und selbst wenn man es bis ganz nach oben geschafft hat, gibt es einen der vor einem an der selben Stelle schon war. Ich will aber einen Punkt erreichen den noch keiner vor mir erreicht hat. Ich will das scheinbar unmögliche möglich machen und nichts scheint so unmöglich in der heutigen Zeit zu sein wie eine wirklich gute Hausfrau und Mutter zu sein.
Meine Schwiegermutter (die ich wirklich liebe) war ihr Leben lang Hausfrau. Sie hat nach der Schule keine Ausbildung angefangen, sondern ist direkt Zuhause geblieben, bis sie geheiratet und zwei Kinder bekommen hat.
Was mich immer wieder schockt, sind dann so Geschichten wie: sie hat nie gekocht, gebügelt oder die Kinder zum Arzt, Fußball oder sonst wo hin gefahren. Das hat mein Schwiegervater noch neben der Schichtarbeit gemacht.
Aber auch meine eigene Mutter war ihr Leben lang Hausfrau und kann im Haushalt einfach nichts. Die hat schon Tiefkühlpizzen samt Folie in den Backofen geschoben, beim Versuch „frisch“ zu kochen.
Wegen solcher Hausfrauen haben Hausfrauen leider ihren Ruf weg …
Obwohl ich vollzeit arbeite, ist das Haus immer sauber und ordentlich, es wird jeden Tag frisch gekocht und an besonderen Feiertagen koche ich für die ganze Familie das 3 Gänge Menü plus Torte. Haushalt ist also machbar!
Trotzdem hätte ich mir eine richtige Hausfrau in der Familie gewünscht. Um zu fragen, wie man Glasflecken aus Trikots bekommt, die Fenster streifenfrei putzt oder wie man Hausmannskost hinbekommt. Mittlerweile weiß ich es, aber ein Ansprechpartner wäre einfach schön gewesen.
Fühle ich total. Du sprichst mir aus der Seele.
Brie van de Camp fand ich auch unglaublich faszinierend. Nur die finanziellen Einbußen machen es leider schwer, eine gute Hausfrau und Mutter zu sein.