Weist du was ich wirklich hasse? Wenn berufstätige Mütter den Hausfrauen erklären das sie es viel schwerer hätten. Das kann ich mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen.
Alle paar Monate kurz vorm kollaps
Das hier ist nicht einfach zu schreiben da ich selbst durch die oben erwähnten Mütter das Gefühl habe, so nicht fühlen zu dürfen. Alle paar Monate komme ich nämlich psychisch an einem Punkt, an dem ich mir „einen Tag frei“ nehmen muss. Der Tag besteht meist nur aus 4-5 Stunden aber sie sind notwendig um meine Kinder nicht im Wald auszusetzen. Meine Nerven sind dann so überstrapaziert das ich morgens schon aggressiv aufwache und bei jedem „mamaaaaa“ oder beim kleinen das Heulen sofort die Fäuste balle.
Lärm und Streit 24/7
Der Grund für diesen Zustand ist Druck (den ich mir auch selber mache) und permanente Beschallung. Ich habe hier zwei Exemplare die sich in tollen Phasen befinden. Der kleine hat das trotzen für sich entdeckt und der große muss seine Grenzen austesten. Dazu sind beide nicht in der Lage friedlich allein in einem Raum (oder auch Garten) zu spielen. Alle 10-15 Minuten ist einer am schreien. Das ist belastend vor allem wenn man weder einen Ausgleich noch eine Pause davon bekommt.
„Schatz, ich brauche frei“
Zu erklären wie man sich fühlt, ist nicht leicht und sich das Gefühl einzugestehen auch nicht. Schon bei der Anbahnung das mein Geduldsfaden immer dünner wird, rede ich mir ein das mich das bisschen Haushalt und Kinder hüten doch nicht fertig machen kann. Wenn ich meinem Mann schreibe „Schatz, ich brauch mal wieder einen freien Tag“, habe ich gleich den Gedanken das er mich für überfordert hält. Dabei spiel die „Arbeit“ bei der ganzen Sache keine Rolle. Ich könnte von morgens bis abends das Haus putzen und die Kinder hüten wenn es friedlich verlaufen würde. Belastend ist der Streit, die erziehungsarbeit und der Lärm.
Ist mein Tag anstrengenderals der von Berufstätigen Müttern?
Auch wenn ich bei den Diskussionen den ganz oben erwähnten Müttern am liebsten genau das sagen würde, glaube ich nicht daran. Man kann nämlich nicht pauschal sagen das arbeiten anstrengender oder weniger anstrengend ist. Eine Mutter und Lehrerin hat bestimmt einen anstrengenderen Tag als ich, bei einer Sekretärin wage ich es zu bezweifle das ihr Tag anstrengender ist. Auch bei den Berufstätigen Müttern gibt es zum Glück immer mehr die solche Aussagen widersprechen. Letzt sorgen solche Sprüche bei Hausfrauen nur für ein schlechtes Gefühl.
Wenn eine Hausfrau mal eine Pause braucht, soll sie kein schlechtes Gewissen haben so wie ich es habe. Die Forderung nach Abstand von der Rolle als Mutter ist berechtigt. Jede Mutter muss auch mal Frau sein dürfen, egal ob berufstätig oder Hausfrau.