Bestimmt kennst du diese Beiträge auf Facebook in denen errechnet wird wieviel die Arbeit einer Hausfrau eigentlich Wert wäre und vermutlich sind dir auch schon die Kommentare darunter aufgefallen. In der Regel ist einer der ersten Kommentare einer in denen drin steht das diese Person dann ja noch viel mehr verdient hätte weil sie all das auch macht UND Arbeiten geht. Ich fand solche Kommentare immer nervig, damals als Hausfrau und auch heute als Berufstätige. Es fühlt sich irgendwie so an als würde man versuchen die Leistung des anderen Kleinreden zu wollen und sowas mag ich nicht. Davon abgesehen würde die Berufstätige Frau ja auch für ihre Leistung im Haushalt entlohnt werden UND erhält ihr Gehalt das sie sowieso bekommt.
Die unterschiede
Ich war sechs Jahre lang Hausfrau und Mutter von zwei Kindern und nun bin ich ein gutes Jahr berufstätig und fast ein halbes Jahr davon auch noch Alleinerziehende. Somit kenne ich beide Perspektiven ziemlich gut und weiß das man beide Lebensmodelle kaum miteinander vergleichen kann. Eigentlich kann man die Lebensweise jeder einzelnen Familie nicht miteinander vergleichen weil die Umstände dann doch noch mal unterschiedlich sind. Deswegen vergleiche ich nur mein früheres Leben als Hausfrau mit meinem jetzigen Leben als Alleinerziehende mit zwei Jobs.
Mehr Stress, weniger Haushalt
Mein Alltag ist definitiv stressiger geworden. Der Tag beginnt um sechs, um sieben wird das Haus verlassen und um acht bin ich dann endlich bei Job Nummer eins. Früher lief das wesentlich ruhiger ab und Zeit zum Frühstücken hatte ich damals auch noch. Dafür ist es leichter geworden Struktur im Alltag zu haben. Ich bin einfach nicht mehr so flexibel wie ich es einmal war und durch die festen Arbeitszeiten läuft der Tag wesentlich flüssiger ab. Meine Kinder wissen das sie gar nicht erst versuchen sollten mit mir zu diskutieren da es eh sinnlos ist und sie verstehen es auch das meine Arbeitszeit nicht flexibel ist.
Da im Haus weniger Leben statt findet, entsteht weniger Dreck und Chaos auch wenn es bei mir noch so ist das meine Mutter die Kinder knapp zwei Stunden in meinem Haus betreut da die Betreuungszeiten und meine Arbeitszeit nicht vereinbar ist. Trotzdem sieht es im Haus bei weitem nicht so schlimm aus wie früher und es fällt deutlich weniger Arbeit an.
Keine Routine und trotzdem feste Abläufe
Einen Putzplan gibt es nicht mehr da alles irgendwie so zwischendrin gemacht wird wenn es sein muss. Trotzdem läuft es besser weil ich auch viel weniger darüber nachdenke. Ich sehe etwas und mache es einfach sofort. Lediglich dinge wie die Wäsche oder das Kochen sind noch feste Routinen.
Mein Fazit
Ich muss sagen das ich keines wirklich einfacherer oder schwerer finde. Wenn ich mir aber aussuchen könnte welches Lebensmodell ich leben möchte, wäre es die Berufstätigkeit. Es hat mir definitiv ein neues, besseres Lebensgefühl gegeben. Es steigert mein Selbstwertgefühl enorm und ich fühle mich einfach freier.