Immer wieder lese ich Kommentare unter älteren Beiträgen warum ich denn mal schreibe das ich Hausfrau bin und dann plötzlich berufstätig… Meine treuen und langjährigen Leser dürften über diese Frage nur schmunzeln und für die frischen Leser gibt es hier mal eine Erklärung.
Ehen können auch scheitern
Vor einigen Jahren schrieb ich in einen Beitrag über die Abhängigkeit einer Hausfrau: https://www.die-hausmutter.de/2017/04/03/aussagen-die-ich-als-hausfrau-nicht-mehr-hoeren-kann/. Ich war mir auch damals bewusst, dass eine Ehe scheitern kann und welche Folgen dies für mich haben könnte. Die Ehe scheiterte im April 2019 und seit dem bin ich alleinerziehend. Es war leider auch kein kuscheliges Ende sondern ein Rosenkrieg der im November 2020 seinen Höhepunkt erreichte und in gewisser weise den Krieg auch beendete. Mitte November verschwand der Vater gänzlich von der Bildfläche, kein Kontakt mehr und auch keine Unterhaltsleistungen. Bevor hier aber eine Diskussion entflammt, es ist gut so und wird sich nicht mehr ändern. Ich selbst werde ihn noch wenige Male sehen damit die Scheidung dann auch endlich einmal Rechtskräftig ist, unsere gemeinsamen Kinder werden ihren Vater nie wieder sehen. Es war schwer für sie aber es ist das Beste.
Hallo neues Leben
Da sich schon wenige Monate nach der Trennung Probleme in Sachen Unterhalt einstellten, musste ich schnell auf eigenen Beinen stehen. Ich begann als Spülkraft und Reinigungskraft in einem Restaurant, sprang als Zimmermädchen ein und wurde dann von meinen damaligen Vorgesetzten irgendwann fast ausschließlich als Zimmermädchen eingesetzt. Etwas über ein Jahr verbrachte ich in dem Betrieb und lernte neue Freunde kennen aber ich wusste das ich es mir nicht auf ewig leisten kann. So entschied ich mich, meine Ausbildung zur Sozialassistentin endlich zu beenden. So kam es dazu, dass ich zehn Jahre nachdem ich die Ausbildung angefangen hatte, das letzte Jahr nachholte. Heute stehe ich nur wenige Monate vor meinen Abschluss. Auch den Führerschein nahm ich in Angriff und habe ihn inzwischen eine ganze weile. Es war ein langer Wunsch von mir, den ich mir im Sommer 2020 erfüllen konnte.
Der jetzige Stand
Etwas über zwei Jahre bin ich nun also alleinerziehend, noch immer selbstständig mit der Hausmutter und Schülerin in Vollzeit. Meine Mutter war dabei eine große Hilfe und übernahm die Betreuung der Kinder. Ohne sie wäre der Schulbesuch nicht möglich gewesen. Es liegen zwei wirklich harte Jahre hinter uns aber es geht uns insgesamt gut. Die Unterstützung von Familie und Freunden und das Verständnis unseres gesamten Umfelds haben uns diese Zeit gut überstehen lassen. Corona war für uns tatsächlich das kleinste übel aber wir blicken nun positiv in die Zukunft.